Gedenken und Erinnern
Durch die Vertreibung verloren viele Deutsche ihre Heimat. Erste Flucht- und Vertreibungsbewegungen aus den historischen deutschen Ostgebieten begannen bereits mit dem Einmarsch der Roten Armee Ende 1944. Die planmäßige Vertreibung fand 1946 statt.
Mit ihr gingen auch wichtige deutsche Kulturlandschaften samt ihrem Kulturgut verloren. Um dieser Verarmung entgegenzuwirken, haben sich Bund und Länder gesetzlich verpflichtet, dieses Kulturgut im Bewusstsein zu erhalten.
Als Gedenkstätte des Deutschen Ostens, wurde der Batterieturm auf Schloss Burg 1951 vom ersten Bundespräsidenten Theodor Heuss als Vertriebenengedenkstätte feierlich eingeweiht.
Die Organisation des
Bundes der Vertriebenen (BdV)
Deutsche Vertriebenenverbände bestehen seit 1949, nachdem die Besatzungsmächte das Vereinsverbot für Vertriebene aufgehoben hatten. Dem Bundesverband gehören heute 16 Landesverbände und 21 Landsmannschaften an. Im Landesverband NRW sind 50 Kreisverbände und 10 Landsmannschaften organisiert.
Anliegen gestern und heute
Am Anfang stand die Bewältigung der traumatischen Erlebnisse von Flucht und Vertreibung in der Gemeinschaft. Die Pflege der Kulturtraditionen half dabei sehr. Da alle vor dem Nichts standen, waren zunächst soziale Fragen im Mittelpunkt. Über das Lastenausgleichsgesetz konnten dabei einige Erfolge erzielt werden. Zuletzt gelang es, für jahrelange Zwangsarbeit, namentlich von Frauen und Kindern, eine kleine finanzielle Anerkennung zu erreichen. Die wichtigste ungelöste Frage ist die Rentenproblematik für Spätaussiedler, insbesondere aus der ehemaligen Sowjetunion.
Die Charta der deutschen Heimatvertriebenen von 1950 bleibt auch heute Wegweisung für die Vertriebenen. Der Weg zu Frieden und Freiheit ist nur dauerhaft zu gewinnen, wenn die Völker zu einem Miteinander finden. Deshalb fordert sie ein geeintes Europa und den Verzicht auf Rache und Vergeltung.